Ist ein Reha-Wagen ausgewählt, stellt sich anschließend die Frage nach dem Zubehör. Ganz nach dem Motto „so wenig wie möglich aber so viel wie nötig“ ist es wichtig, dass das Zubehör die Bewegungspotentiale des Kindes unterstützt und vorhandene Fähigkeiten nicht einschränkt.
Beckengurt – einfache Positionierung des Beckenbereichs
Er verläuft waagerecht über die Leiste des Kindes nach hinten unten. Kinder, die eine recht gute Sitzposition halten können, sind damit ausreichend abgesichert. Bei vielen Reha-Wagen gehört ein Beckengurt zur Grundausstattung. Während der 2-Punkt-Beckengurt einen einfachen, sicheren Halt gibt, wird der 4-Punkt-Beckengurt an jeder Seite zusätzlich zur Seite nach unten befestigt. Das gibt extra Halt beim Sitzen.
Sitzhose – gepolsterte Positionierungshilfe für den Beckenbereich
Neben einer gepolsterten Führung des Beckens wird eine leichte Spreizung der Oberschenkel im Hüftgelenk möglich. Für eine bessere Sitzhaltung und gegen Überkreuzen der Beine. Die zwei Gurtschlaufen werden von der Mitte aus über Leiste bzw. Oberschenkel nach rechts und links geführt mit dem Zug nach hinten, unten.
Abduktionsblock – zur Führung der Oberschenkel
Abduktion bedeutet hier das Spreizen der Oberschenkel im Hüftgelenk. Benötigt ein Kind eine solche Abduktion, so kann dies durch eine Sitzhilfe – den Abduktionsblock – zwischen den Knien erreicht werden. Gleichzeitig wird unerwünschtes Überschlagen der Beine verhindert. Ein Abduktionsblock ist übrigens keine „Sitzbremse“, um ein nach vorne Rutschen zu vermeiden. Er wird auf Kniehöhe angebracht, nicht auf Höhe der Oberschenkel. Die stabile Sitzposition wird mit Sitzhose oder Beckengurt gehalten.
Weste – gepolsterte Führungshilfe für Rumpf bzw. Oberkörper
Eine Weste wird zur zusätzlichen Unterstützung eingesetzt. Sie bietet sicheren Halt im seitlichen Thoraxbereich, im vorderen Rumpfbereich und im Schulterbereich. Die Weste kann vorne leicht geöffnet und bequem an- und ausgezogen werden.
Thoraxpelotten – seitliche Stütze im Oberkörperbereich (Thorax)
Die Pelotten werden rechts und links vom Rumpf des Kindes angebracht. So wird es stabil gehalten und kann trotzdem die Arme frei und aktiv bewegen. Thoraxpelotten können in Höhe und Breite an das jeweilige Kind individuell angepasst werden.
Kopfstützen – zusätzlicher Halt für den Kopf
Je nach Krankheitsbild kommt es vor, dass das Kind seinen Kopf nicht alleine halten kann. Um seitliches Wegfallen bzw. Wegrutschen des Kopfes und dadurch entstehende Verletzungen zu vermeiden, werden Kopfstützen eingesetzt. Die Auswahl reicht vom einfachen Kopfpolster bis hin zu dreidiminsional verstellbaren Kopfstützen, die den Kinderkopf sicher halten und schützen.
Wetter- / Sichtschutz – schützt vor Wettereinflüssen und Reizüberflutung
Sonne, Wind, Regen, Kälte – wer an der frischen Luft unterwegs ist, braucht Schutz, um z.B. Erkältungen oder Sonnenbrand vorzubeugen. Für Kinder, die aufgrund einer Wahrnehmungsstörung äußere Einflüsse wie große Menschenmengen oder Geräusche schwer verarbeiten können, ist eine Rückzugsmöglichkeit wichtig. Unter einem Sichtschutz fühlen sie sich geborgen und können zur Ruhe kommen.