Nicht jedes Kind mit Handicap benötigt auf den ersten Blick einen speziellen Reha-Kinderwagen. Entscheidend ist, ob mit diesem Reha-Kinderwagen die Teilhabe am Leben und das Miteinander gefördert werden kann.
Kinder mit einem Handicap können ganz häufig nicht problemlos in handelsüblichen Kinderwagen transportiert werden. Diese Kinderwagen bieten zu wenig Unterstützung, sodass das Kind im Kinderwagen „hängt“ und nicht stabil und sicher darin sitzen oder liegen kann. Durch die Positionierungshilfen eines Reha-Kinderwagens wie Pelotten, Kopfstütze, hoher Rücken oder Oberkörpergurte, bekommt das Kind Unterstützung und Halt beim aufrechten Sitzen. Haltungsschäden werden so schon früh vermieden und eine therapeutisch korrekte Sitzposition kann eingestellt werden.
Erster Kontakt mit Hilfsmitteln
Ganz häufig ist der Reha-Wagen oder Reha-Buggy eines der ersten Hilfsmittel überhaupt, auch wenn die eigentliche Diagnose noch gar nicht gestellt oder unklar ist. Daher sind viele Eltern mit dem Thema Hilfsmittelversorgung noch wenig vertraut. Kinderarzt und Sanitätsfachhandel vor Ort helfen bei der Auswahl und Versorgung mit dem passenden Hilfsmittel.
Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Manche Kinder müssen aufgrund ihrer Behinderung, z.B. Spinale Muskelatrophie (SMA), vorwiegend oder zeitweise liegend transportiert werden. Für größere Kinder bieten handelsübliche Kinderwagen diese Möglichkeit nicht mehr. Hier kommt ein Reha-Kinderwagen zum Einsatz, bei dem der Sitz in eine Liegefläche umgewandelt werden kann. Auf einer speziellen Ablageplatte unter dem Sitz können auch medizinische Geräte wie z.B. eine Sauerstoffflasche oder ein Absauggerät mitgenommen werden.
Größere Kinder
Auch für größere Kinder wird ein Reha-Kinderwagen genutzt, wenn das Kind einen Rollstuhl nicht selbstständig fahren kann oder bereits zu groß für einen Standard-Kinderwagen ist. Selbst Kinder, die trotz Behinderung – z.B. Cerebralparese mit geistiger Behinderung – eigenständig kürzere Stecken Laufen können, benötigen zum Ausruhen oder als Rückzugsmöglichkeit noch einen Reha-Buggy. Dieser bietet z.B. eine leichte Liegeposition zum Ausruhen oder ein Verdeck als Abschirmung vor Umweltreizen.
So gewinnen alle
Nicht zuletzt fördert der „richtige“ Reha-Wagen oder -Buggy die Interaktion mit Familie und Freunden und damit die Teilhabe am Alltag – ein Stück Lebensqualität für Kind und Eltern.